Goodbye & Welcome

Am Donnerstag hatte Bernadette ihren letzten Tag im Projekt und deswegen ist an diesem Tag der Unterricht und das Nachmittagsprogramm ausgefallen. Stattdessen haben sich alle in der „dining hall“ versammelt und gefeiert. Das ist typisch sambisch, egal ob etwas traurig ist oder nicht, es wird immer möglichst viel gefeiert. Mir gefällt das aber ganz gut… an diesem Tag herrschte eine ganz andere Stimmung. Die Kinder waren ausgelassen und man hat viel mehr Zusammengehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühl empfunden.
Es lief laute sambische Musik, nicht so traditionelle Trommeln, sondern ziemlich moderne Musik.
Dieses Lied ist im Moment ein riesen Hit: http://www.youtube.com/watch?v=wgbWHVecNHk

Dann haben erst die Lehrer getanzt(!) und danach wurde wir aufgefordert typisch deutsch (zu der sambischen Musik) zu tanzen.. tja :D wir haben dann irgendwann einfach den Makarena getanzt und die Kinder dazu geholt. Die fanden den Tanz super und wollten ihn unbedingt lernen. Später haben die einzelnen Klassen dann nochmal einzeln etwas vorgetanzt, es ist unglaublich wie schon die jüngsten Kinder tanzen können! Die meisten können sich wirklich unglaublich gut bewegen! Die Frauen wickeln sich dann Tücher um die Hüften, damit man sieht wie gut sie sie bewegen können.. das sieht aber auch richtig anstrengend aus, ich glaube dabei muss man richtig viele Muskeln anspannen. Mal sehen ob ich noch so tanzen lernen werde, ich fürchte ja dass uns Deutschen da ein Gen fehlt! Es folgten noch Abschieds- und Willkommenslieder und Worte und später der Abschied von Bernadette. Damit geht mein Einsatz hier eigentlich erst richtig los, ein bisschen Angst macht mir das gerade schon, weil sie natürlich am Ende des Jahres alles richtig gut hingekriegt hat. Ich hatte ein kleines Tief als ich gesehen habe wie schwer ihr und den Kindern und Lehrern der Abschied fiel, weil ich mir im Moment einfach noch nicht vorstellen kann, dass ich mich hier auch mal so einleben und wohlfühlen werde. Aber dann habe ich mir gesagt, dass sie ja auch ein Jahr Zeit dafür hatte und man einfach Geduld haben muss.

Am Abend zuvor waren wir übrigens zum Abschiedsabendessen bei den Schwestern eingeladen. Es ist Tradition, dass die Ehrengäste das extra vorbereitete ganze(!) Hühnchen teilen. Das war nichts für mich als langjährigen Vegetarier! Zum Glück konnte ich das dann auch den anderen beiden überlassen. Es gab ein (für sambische Verhältnisse) richtiges Festessen. Das Essen ist grundsätzlich sehr einfach, aber an dem Abend wurden für uns Fleisch, Fisch, Kartoffeln, Reis, Gemüse (so Grünzeug was man in Deutschland wegschmeißen würde) und sogar Eis, Kuchen und Pudding aufgefahren. Es wurden noch ein paar Abschieds- und Willkommensgeschenke verteilt, ich habe ein Shetenge geschenkt bekommen. Am Dach des Gästehauses im Tetekela muss jetzt noch etwas repariert werden und dann sollen wir voraussichtlich nächstes Wochenende umziehen. Dann wird hier alles nochmal ganz anders werden, ich bin sehr gespannt wie es sein wird die ganze Zeit direkt im Projekt zu leben. Es wird bestimmt vieles vereinfachen, aber auch neue Herausforderungen mit sich bringen.

Ich wollte euch noch von ein paar Erlebnissen hier in der Stadt erzählen. Vor ein paar Tagen brauchten wir dringend Passbilder und haben sie bei einem „Fotografen“ in Kasama machen lassen. Das lief dann so ab, dass wir uns vor die Tür stellen sollten, jemand hat hinter uns ein (schmutziges) weißes Laken hochgehalten und der „Fotograf“ hat an seiner alten Kamera (mit Rädchen) rumgedreht und wir waren tatsächlich überrascht als wir nach 20 Minuten die (zwar echt schlechten, aber immerhin) Bilder in der Hand hatten.
Mit der Zeit fallen einem einige Kuriositäten auf, zum Beispiel gibt es hier zwar den echten „Kasama Coffee“ zu kaufen, aber keine Kaffeefilter. Hier ist es üblich Pulverkaffee zu trinken anstelle des guten selbstangebauten Kaffees und wenn man ihn dann doch mal trinken sollte, dann mit einem Teesieb, was echt nicht so gut geht.

Am Montag fahre ich nach Lusaka, weil ich eine Einladung bekommen habe dort mit allen anderen weltwärts Freiwilligen aus Sambia den Tag der deutschen Einheit am 02. Oktober zu feiern. Es bedeutet zwar mal wieder 14 Stunden Busfahrt hin und zurück mit nur einem Tag Aufenthalt und die Reise ist auch mit nicht geringen Kosten verbunden, aber ich habe mich dafür entschieden, weil ich gern andere Freiwillige treffen würde und einfach immer gern etwas erlebe und mitnehmen will, was sich mir anbietet.
Ich werde euch dann davon berichten..

Liebe Grüße aus Sambia :)

Hier noch ein paar Bilder von Donnerstag, leider war mein Akku fast leer und viele Bilder sind verschwommen geworden..

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